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Ursache der "Taumelkrankheit" - Staggering-Disease bei Katzen gefunden

Neue Studie zur Taumelkrankheit bei Katzen

Am 09.02.23 veröffentlichte das Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf seiner Webseite, dass nach mehr als 50 Jahren Forschung nun die Ursache der  Staggering Disease bei Hauskatzen identifiziert wurde. 

Die Staggering Disease ist eine neurologische Erkrankung, die bei betroffenen Tieren zu einem taumelnden Gang führt. Die Krankheit heißt daher auf deutsch auch "Taumelkrankheit“.

Beschrieben wurde die Krankheit erstmals in den 1970er Jahren in Schweden. Als Erreger wurde nun das Rustrela-Virus (RusV) identifiziert. Dieses erst 2020 erstmals bei an einer Gehirnentzündung verstorbenen Zootieren entdeckte Virus ist mit dem menschlichen Röteln-Virus verwandt. 

Die Studie

Gemeinsam mit Forschenden verschiedener veterinärmedizinischer Institutionen aus Deutschland, Schweden und Österreich (darunter insbesondere der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Universität Uppsala und der VetMedUni Wien) untersuchte das FLI Gehirnmaterial von Katzen, die für die Staggering Disease typische Krankheitsanzeichen und Gewebsveränderungen aufgewiesen hatten. In 27 der 29 Tiere aus allen drei beteiligten Ländern konnte das RusV mit Hilfe verschiedener Methoden (Hochdurchsatzsequenzierung, Real-time PCR, In situ-Hybridisierung und Immunhistochemie) nachgewiesen werden. In den Gehirnen von 29 an anderen Krankheiten verstorbenen Kontrolltieren war es dagegen nicht zu finden. Dieses klare Verteilungsmuster zeigt, dass es sich bei RusV tatsächlich um den lang gesuchten Erreger der Staggering Disease handelt.

 

Verbreitung des Virus

Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis)
Gelbhalsmaus

Die Studie zeigt, dass das Virus in Europa sehr viel weiter verbreitet ist als bislang angenommen. Übertragen wird es vermutlich durch Nager aus der Familie der Langschwanzmäuse, die selbst nicht an der Infektion zu erkranken scheinen. Bereits in vorherigen Studien des FLI war RusV in Gelbhalsmäusen (Apodemus flavicollis) in Norddeutschland nachgewiesen worden. In der nun veröffentlichten Studie wurde es auch in Waldmäusen (Apodemus sylvaticus) in Schweden gefunden.

Bildquelle

Pixabay License: Frei zu verwenden unter der Pixabay-Lizenz. Kein Bildnachweis nötig. Bild von 👀 Mabel Amber, who will one day

Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis)

James Lindsey at Ecology of Commanster, CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons

Quelle

Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), zuletzt abgerufen am 10.02.2023

Matiasek, K., Pfaff, F., Weissenböck, H., Wylezich, C., Kolodziejek, J., Tengstrand, S., Ecke, F., Nippert, S., Starcky, P., Litz, B., Nessler, J., Wohlsein, P., Baumbach, C., Mundhenk, L., Aebischer, A., Reiche, S., Weidinger, P., Olofsson, K. M., Rohdin, C., Weissenbacher-Lang, C., … Rubbenstroth, D. (2023). Mystery of fatal 'staggering disease' unravelled: novel rustrela virus causes severe meningoencephalomyelitis in domestic cats.  

Link zur Studie in Nature communications, 14(1), 624: https://www.nature.com/articles/s41467-023-36204-w