Die Haut ist funktionell das wahrscheinlich vielseitigste Organ eines menschlichen oder tierischen Organismus. Als äußere Körperhülle wird die Haut mitsamt ihren Sonderbildungen und Drüsen auch Körperdecke (Integument) genannt. Die Haut
dient als Hüllorgan der Abgrenzung von Innen und Außen, dem Schutz vor Umwelteinflüssen und der Wahrung eines inneren Gleichgewicht. (Homöostase). Des Weiteren übernimmt die Haut wesentliche Funktionen im Bereich des Stoffwechsels, der Wärmeregulation und der Immunantwort; sie verfügt über vielfältige Anpassungs- und Abwehrmechanismen.
Darüber hinaus stellt die Haut das flächenmäßig größte Organ sinnlicher Wahrnehmung dar, das der Oberflächensensibilität. Zu den Mechanorezeptoren der Haut gehören zahlreiche verschiedene Sinneszellen für Berührung, Druck oder Vibration als Qualitäten des Tastsinnes. Thermorezeptoren vermitteln Empfindungen von Wärme oder von Kälte, Nozizeptoren die Empfindung von Schmerzen.
Hautkontakte im Körperkontakt sind nicht nur für junge Säugetiere lebenswichtig und tragen tatsächliche soziale Bindungen. Daneben können Blässe oder Rötung und Schwellung bestimmter Hautpartien durch veränderte Hautdurchblutung in der innerartlichen Kommunikation besondere Signale darstellen.
Von der Haut ausgehende Erkrankungen oder auf die Haut bezogene Symptome bezeichnet man als dermatogen.
Die äußere Haut gliedert sich in drei wesentliche Schichten: Epidermis, Dermis, Subcutis . Dabei bilden Epidermis und Dermis zusammen die Cutis (oder Kutis).
Als Epidermis bezeichnet man die Oberhaut bei Wirbeltieren. Sie gehört zu den Epithelgeweben und bildet als äußerste Schicht der Haut die eigentliche Schutzhülle gegenüber der Umwelt. Es handelt sich um ein mehrschichtiges verhornendes Plattenepithel. An den Ballen und Liegeschwielen ist die Hornschicht dicker und wird umgangssprachlich „Hornhaut“ genannt . Von außen nach innen werden folgende Schichten unterschieden:
Basalschicht (Stratum basale)
Innerhalb der Basalzellschicht liegen spezielle Sinneszellen für Berührungsreize, die Merkel-Zellen. Zudem liegen hier Melanozyten, die pigmentbildenden Zellen.
Stachelzellschicht und Basalzellschicht bilden zusammen die Keimschicht (Stratum germinativum).
Die Dermis besteht vorwiegend aus Bindegewebsfasern und dient der Ernährung und Verankerung der Epidermis. Hier versorgt das fein kapillarisierte Blutgefäßsystem die Grenzzone zur Epidermis. Die untere Lederhaut enthält die für die Temperaturregelung wichtige glatte Muskulatur und Blutgefäße.
Die Dermis wird in ein Stratum papillare (Papillenschicht, Zapfenschicht, Papillarkörper) und ein Stratum reticulare (Netzschicht) unterteilt.
Zu den Hautanhangsgebilden werden verschiedene Gebilde gezählt, so die Schuppen von Reptilien, die Federn von Vögeln, die Haare von Säugetieren und weitere aus der Haut hervorgehende Bildungen wie Hörner, Nägel, Klauen und Hufe, deren Substanz ebenfalls wesentlich aus Keratinen besteht.
Neben diesen Gebilden zählen auch Hautdrüsen dazu, die an der Oberhaut (Epidermis) münden und in der Lederhaut (Dermis) verankert sind. Hierzu gehören Talgdrüsen, Schweißdrüsen und Duftdrüsen; die Milchdrüse ist eine spezialisierte Hautdrüse. Der ein Haar aufrichtende Haarbalgmuskel, Musculus arrector pili, ist ein Anhangsgebilde der Haut; Kontraktionen der Haarbalgmuskeln führen beim Menschen zur Gänsehaut, bei Stacheligeln machen sie ihr Haarkleid zur wirksamen Verteidigungswaffe.
Die Subcutis (oder Subkutis) bildet die Unterlage für die darüberliegenden Hautschichten und enthält die größeren Blutgefäße und Nerven für die oberen Hautschichten sowie das subkutane Fett und lockeres Bindegewebe. In der Unterhaut liegen Sinneszellen für starke Druckreize, zum Beispiel die Lamellenkörperchen.
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